Homöopathische Mittelwirkung
Wie wirken homöopathische Mittel überhaupt?
Nach dem Ähnlichkeitsprinzip: Die „Arzneimittelprüfung“ ist das Kernstück der HÖ.
Ein unbekanntes Mittel wird zum Beispiel 100 gesunden Teilnehmern einer Arzneimittelprüfung bis zum Auftreten von Symptomen verabreicht; 80 davon entwickeln Symptome in einem bestimmten Bereich (z.B. sind am nächsten Morgen benebelt oder haben das Gefühl zu schweben). Dann kann ein Patient, der genau diese Symptome zeigt, nach dem von Samuel Hahnemann entdeckten Ähnlichkeitsprinzip mit genau diesem Mittel behandelt werden: die Symptome (Beschwerden) verschwinden: Similia similibus curentur.
Wann wirken homöopathische Mittel?
Ein gut gewähltes Mittel der Potenzstufe D12 oder C30 hat innerhalb der ersten halben Stunde eine Wirkung, entweder eine Besserung oder eine Verschlimmerung, auf jeden Fall sollte eine Wirkung da sein = sogenannte Erstreaktion.
Gibt es immer eine Erstverschlimmerung?
Nein, das hängt vom Mittel und der Potenz ab. Falls es eine Erstverschlimmerung gibt, sollte sie nach Abklingen in eine Verbesserung übergehen, d.h. besser als vorher!
Wann sollte ich das Mittel wiederholen?
Es ist wichtig, erst bei einer erneuten Verschlimmerung das Mittel zu wiederholen, da nicht das Mittel selbst heilend wirkt, sondern das, was es in Körper, Geist und Seele auslöst. So lange eine Besserung spürbar ist, sollte abgewartet werden, um die Heilwirkung nicht zu stören.
Warum brauche ich nach dem Erstmittel weitere Mittel?
Jedes Mittel hat eine bestimmte Wirkrichtung und eine bestimmte Wirkbreite. Wenn es nur Teile der im Moment sichtbaren Krankheitszeichen beseitigt, benötigen wir ein nächstes Mittel, um die anderen Teile zu behandeln. Nicht immer kann die Arznei gleich zu Beginn gefunden werden, die alle Symptome abdeckt. In der Regel liegt dies hieran, dass das „Eigentliche“ - die für den Homöopathen zur Mittelfindung wichtigen Symptome und Eigenheiten vom Patienten - nicht benannt werden können oder unter tieferen Schichten versteckt sind – so kann es dauern, bis wir an den „Kern" herankommen.
Was ist anders bei chronischen Prozessen?
In „symptomarmen“ Fällen, also wenn die „eigenen, eigentlichen“ Symptome von der Krankheit überdeckt sind -und dies ist in der Regel bei chronischen Beschwerden oder Krankheiten der Fall- bewirkt das zunächst best passende Mittel, dass erst einmal Symptome produziert werden, sozusagen aus der Tiefe wieder hervor kommen. Dann heften sich Homöopathen an diese Symptome und es kommt zu Folgeverschreibungen, bis sich zwiebelschalenartig immer neue tiefere Schichten zeigen, die jeweils behandelt werden. Erst nach und nach zeigt sich dann der eigentliche Kern. Dies ist ein Prozess, der nicht künstlich durch Eile oder Ungeduld beschleunigt werden darf. In diesem Stadium der Behandlung hat der Patient aber bereits ein gut passendes Mittel, was bei Bedarf eingesetzt werden kann, meist in höheren Potenzen (Q- oder LM-Potenzen, C200, C1000) in längeren Abständen. Das Allgemeinbefinden und die Psyche sollten sich stetig verbessern.
Was sind LM- oder Q-Potenzen?
Das sind milde wirkende, hochpotenzierte und hochwirksame Homöopathika, die Hahnemann im Alter erforscht hat und die uns heute z.B. dazu dienen, Patienten zu behandeln, die unter starken Medikamenten stehen und trotzdem behandelt werden wollen; hier muss täglich ein Reiz gesetzt werden.
Warum wollen Sie so viel von mir wissen?
Wir verfügen inzwischen über etwa 4000!! homöopathische Arzneimittel und wir prüfen immer mehr Substanzen. Um herauszufinden, welches dieser Mittel Ihnen am Besten helfen kann, brauche ich Ihre Besonderheiten, Ihre Eigenheiten, Ihre „Kuriosa“, alles was Ihre Person ausmacht – erst wenn ich das weiß, kann ich Ihr best passendes Mittel oder im besten Fall: Ihr Similimum finden!.
Warum interessieren Sie sich für meine Empfindungen?
Nach Rajan Sankaran und der „Mumbay- Gruppe“ gehören zu bestimmten Mitteln und Mittelgruppen auch bestimmte Empfindungen, eine dazu gehörige aktive und passive Reaktion und eine bestimmte Art der Kompensation.. Wenn Sie z.B. die Empfindung haben: Ich stecke fest, bin starr und steif, es drückt und krampft, ich bin wie gelähmt und muss mich dauernd bewegen, dann könnten Sie ein Mittel aus der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) brauchen.
Ihre tiefe Empfindung ("the vital sensation") wird bei allen Ihren Beschwerden auftauchen und kann mich zum passenden Mittel führen.
Hilfe, warum bekomme ich plötzlich Pickel?
Im Heilungsprozeß geht es nach der „Hering’schen Regel“ von innen nach außen. Das bedeutet, dass echte Heilung nur innen möglich ist. Wurde vorher ein Hautausschlag durch äußere Behandlung nach innen verschoben, also unterdrückt, dann kann dieser unter der homöopathischen Behandlung wieder von innen nach außen kommen. Aber keine Angst: die Symptome treten meist schwächer auf und verschwinden auch wieder recht schnell (und werden dann nicht mehr auftreten).
Beispiel: Warzen, die früher vereist oder sonst wie unterdrückt wurden.
Beispiel: Pickel, die früher da waren.
Da die Heilung aber auch von oben nach unten geht, wird als Erstes das Gesicht wieder klar; ein Umstand, den viele Patienten dankbar annehmen.
Was bedeuten meine Träume?
Ihre Träume sind für uns Homöopathen sehr wichtig. Sie stellen Ihr ungefiltertes Bewusstsein dar. Aus Ihnen können wir sehr genau den Verlauf der Genesung sehen.
Was muss ich unter der Behandlung noch beachten?
Sie sollten die Mittelwirkung weder durch zu viel Kaffe, Menthol, Minze oder Kampher stören. Gönnen Sie sich trotzdem mal einen Kaffee: sollten Sie merken, dass der Kaffee Ihr Mittel antidotiert, (also wie ein Gegenmittel wirkt) - es Ihnen also wieder schlechter geht- dann nehmen Sie zur Auffrischung Ihre Arznei in der C30!
Was mache ich bei einer akuten Krise?
Sollten Sie eine Erkältung oder einen Magen-Darm- Infekt bekommen, nehmen Sie zunächst „Ihr Mittel“ – wenn Ihnen dieses keine Erleichterung verschafft, dann kontaktieren Sie mich umgehend. Vermeiden Sie jede Unterdrückung und nehmen Sie in Grippefällen auf keinen Fall Aspirin! Wenn Sie unterwegs sind und mich nicht erreichen: s. Notfall-Apotheke!
Wieso normalisieren sich bei mir Blutdruck, Zucker und Harnsäure?
Wenn Sie geduldig an der homöopathischen Behandlung „dranbleiben“, werden Sie richtig belohnt. Dadurch, dass Sie in Ihre Mitte kommen, regulieren sich oft auch pathologische Werte / Laborwerte.
Für wen ist Homöopathie geeignet?
- wenn Sie häufiger krank werden, sich oft müde fühlen, unter Albträumen oder Schlaflosigkeit leiden,
- wenn Sie Ihren Gesundheitszustand verbessern wollen bevor Sie erkranken,
- wenn Sie an Beschwerden leiden, die mit anderen Therapien nicht verschwinden,
- wenn Sie nicht wachsen und sich entwickeln können, wie Sie es sich wünschen,
- wenn Sie an psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen leiden
- wenn Sie chemische (allopathische) Medikamente nicht mögen oder nicht vertragen
- wenn Sie länger als sechs Monate Symptome haben, also dabei sind, chronische Erkrankungen zu entwickeln und Hilfe suchen
- etc.... und für jedes Alter!
Was ist eine Unterdrückung?
Wird ein akutes Mittel eingesetzt, dann ist dies im Moment (oberflächlich) hilfreich.Werden aber nur Akutmittel eingesetzt und dies immer wieder, verbietet man dem Körper (in seiner Ganzheit) sich zu äußern, was nichts anderes als eine Unterdrückung bedeutet, die schädlich ist und bis zu schwierigen Erkrankungen führen kann!